SG Hambrücken Weiher 2 – SG Sulzfeld Bretten 2 37:37 (21:15)
74 Tore in 60 Minuten und einen 8-Tore-Vorsprung wieder aufgeholt. Aber beginnen wir am besten vorne. Nach bereits 7 Minuten nahm man die Auszeit – Spielstand 7:2!
Kurios war die Entstehung der Tore: Schöne Angriffe landeten mit einem Knall auf der Latte, nahmen die Flugbahn in hohem Bogen zurück ins Feld und mehr oder weniger in die Hände des Konters der Gegner – zack, Gegentor. Kopfschütteln kam auf, als das Gleiche noch einmal passierte; ungläubige Irritation beim darauffolgenden Mal.
Nach der nicht unbedingt strategischen, aber dafür lauten Auszeit kamen wir langsam in die Spur. Durch das hohe Tempo und die vielen Tore schwankte der Abstand hin und her, und jeder erfolglose Angriff wurde direkt bestraft. So schlug nach einer kleinen Aufholjagd zum 9:6 drei Minuten später das 13:6 in unser Tor ein. Trotz des 20:12 in der 26. Minute war aber von Aufgeben oder Kopf hängen lassen nichts zu spüren. Mit Unterstützung der Bank und der Fans beendeten wir die Halbzeit mit 21:15.
Taktisch stellten wir in der zweiten Halbzeit die Abwehr ein wenig um und stabilisierten uns erfolgreich – wenn man bei 16 Gegentoren von Erfolg sprechen kann. Im Angriff zog Johannes Pitz von Halblinks den Angriff auf. Pascal Stich, der die Rolle der Mitte krankheitsbedingt allein und sehr gut ausfüllte, ließ den Ball laufen, wodurch wir auf der rechten Seite vermehrt zu erfolgreichen Abschlüssen kamen. Hier kann man übrigens mit 22 Toren sicherlich von erfolgreich sprechen. Als der Vorsprung der HaWeianer immer kleiner wurde, begann sich Unruhe bei den Gegnern einzustellen, die den Sieg vermutlich schon verbucht hatten. Die Stimmung bei uns wurde immer besser, und man peitschte sich nach vorne zu Toren und Ballgewinnen.
Beim Stand von 32:29 in der 48. Minute brachte ein gehaltener 7-Meter endgültig die Wende im Spiel. Nach 52 Minuten und 39 Sekunden glichen wir zum 33:33 aus. Noch 7 Minuten voller Wahnsinn: Immer wenn die Gegner das Tor vorlegten, zogen wir nach. So steigerten wir uns bis in die letzten Spielminuten. Mit dem 37:36 der Gegner wurden wir auch noch für die letzten 90 Sekunden durch eine Zeitstrafe dezimiert. Auszeit – zum Durchatmen und der Umstellung auf eine offene Abwehr, falls der Ball verloren ginge. Und es passiert: Wir verlieren den Ball, gewinnen ihn sofort wieder, verlieren ihn wieder und gewinnen ihn 40 Sekunden vor Schluss erneut. In dieser Phase war der Herzschlag der Spieler bis auf die Tribüne zu hören. Dann ein kurzer Moment der Entspannung, gefolgt von lautem Jubel, als Jens Hertle, dem kurz zuvor der 7-Meter verwehrt wurde, sich auf der rechten Seite durchkämpfte und in der letzten Sekunde den Ball ins Netz versenkte – und damit der Mannschaft den Punkt erkämpfte.
Es spielten: Patrick Köpke, Florian Weigl (beide Tor), Simon Barth, Lukas Diefenbacher 3, Jan-Eric Faller, Jannik Follner 4, Joshua Follner, Jens Hertle 5, Johannes Pitz 4, Pascal Stich 6/2, David Stoffel 7, Mathieu Virard 6/1.